Sechs Fragen an Philipp Haas

Sie sind als Rechtsanwalt bei Menold Bezler tätig. Was sind Ihre Schwerpunkte?

Schwerpunktmäßig berate ich die Öffentliche Hand bei europaweiten Vergabeverfahren. Die Beratung reicht von der häufig nicht ganz unerheblichen Vorfrage, ob überhaupt eine Ausschreibung durchzuführen ist, über die Konzeptionierungsphase bis zur Abwicklung des Vergabeverfahrens im engeren Sinne über die Vergabeplattform.

Thematisch schreiben wir im Fachbereich „quer durch den Gemüsegarten“ aus. Die Beschaffungsbedarfe der Öffentlichen Hand sind äußerst vielfältig. Einer meiner Schwerpunkte liegt dabei im Bereich des ÖPNV und des freigestellten Schülerverkehrs.

Welcher Aspekt Ihrer Tätigkeit gefällt Ihnen am besten und warum?

Meine Tätigkeit ist äußerst vielseitig, weil bei komplexeren Ausschreibungen der Austausch mit Fachplanern bzw. Fachleuten unterschiedlichster Disziplinen die Regel ist. Dabei muss man sich fachlich (bis zu einem gewissen Grad) in die unterschiedlichsten Bereiche einarbeiten, um die relevanten Zusammenhänge und Stellschrauben im Verfahren verstehen zu können. Man lernt folglich nie aus und erhält auch Einblicke in zahlreiche andere Fachbereiche innerhalb und außerhalb des juristischen Spektrums.

Was wird Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für die Öffentliche Hand im kommenden Jahr?

Nach einer Phase der Krisen aufgrund äußerer Einflüsse wie der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs mit Dringlichkeitsvergaben, Kalkulationsunsicherheit und reihenweise Preisanpassungsverlangen von Unternehmen muss die Öffentliche Hand vom Krisenmodus wieder in einen Normal-Modus finden. Sie muss vom Reagierenden wieder zum Agierenden werden.

Welche Ihrer Eigenschaften qualifiziert Sie für Ihren Beruf?

Die Fähigkeit logisch und strukturiert zu denken.

Beschreiben Sie das Arbeitsumfeld bei Menold Bezler mit drei Worten:

familiär – vielseitig – fordernd

Haben Sie einen Geheimtipp für Stuttgart?

Ein Geheimtipp in Stuttgart ist/war der Gutsausschank „Scharfes Eck“ in Bad Cannstatt, den man von außen selbst als durchaus etwas „abgehärteter“ Cannstatter im ersten Moment eher nicht betreten würde. Dieser verbindet die Gemütlichkeit eines Besens mit unerwartet gutem Essen. Aufgrund der schwierigen Personalsituation in der Gastronomie ist das „Scharfe Eck“ momentan leider geschlossen. Hungrige Leser müssen sich also leider gedulden.